Die Namen der Toten

Das verrät der Klappentext:

Detective Richard Vega fühlt sich wie in einem schlechten Traum, als nahe der südenglischen Kleinstadt Tunbridge Wells die Leiche eines 15-Jährigen gefunden wird. Denn vor sechs Jahren stand er an derselben Stelle schon einmal über die Leiche eines Teenagers gebeugt, der auf dieselbe Weise getötet wurde. Hat Vega damals den Falschen verhaftet? Hat er erneut Schuld auf sich geladen? Denn dies wäre nicht der einzige Tod, der auf seinem Gewissen lastet …

 

Die Geschichte:

Detective Vega erscheint dem Leser als einen sehr sympathischen Mann, der für seinen Job lebt. Er war einst ein Mann Gottes, Priester für Soldaten. Sein Mitgefühl hat ihn auch dazu gebracht, die drogenabhängige Sängerin Cherry bei sich aufzunehmen. Er ist wie ein Vater für das Mädchen.

 

Der Fall mit der Leiche des 15-Jährigen Deano beeinflusst Vegas Leben nachhaltig. Der Junge wurde übel zugerichtet, sein Vater ermordet und der Bruder verschwunden. Auch die Mutter scheint auf den ersten Blick suspekt, da sie nicht nur eine Affäre mit ihrem Anwalt hat, sondern auch einen für den Fall entscheidenden Fakt verschweigt. Aus Angst in der Vergangenheit den falschen Täter hinter Gitter gebracht zu haben und somit für diesen Mord verantwortlich zu sein, steckt er all seine Zeit in den Fall und geht grosse Risiken ein. Doch sein Bauchgefühl täuscht ihn auch diesmal nicht. Die letzten Seiten bringen erstaunliche Wendungen zum Vorschein, doch leider nicht auf privater Ebene für Vega.

 

Meine Meinung:

Sarah Baily hat Kriminlogie-Psychologie studiert, was anhand des komplexen Falls offensichtlich wird. Ihr Schreibstil ist sehr lebendig und sie hält den Leser auf Trab. Mit Detektive Vega hat sie nicht nur eine tolle Hauptperson für ihre Krimireihe kreiert, sondern auch einen Protagonisten, den man mag, mit dem man mitfühlt.

 

Vega hat eine Affäre mit seiner verheirateten Chefin, so man betet bis zum Schluss, dass diese Geschichte für den herzlichen Detective ein Happy End hat. Während diese Beziehung schon ein einziges, chaotisches, kompliziertes Thema für ein Buch sein könnte, steckt Vega auch noch mitten in den Ermittlungen zu einem Mordfall. Man erhält neben der kapitelweise erzählten Sicht auf den Fall vom Detective, auch diejenige des verschwundenen Bruders serviert – und doch ist mir bis zum bitteren Ende nicht klar gewesen, wer der Bösewicht in der Geschichte ist. Dann eine grosse Überraschung zum Schluss, ein Feuerwerk mit kaum auszuhaltender Spannung - die letzten Seiten haben mich richtig gefesselt und begeistert! Auch wenn ich Vega ausserordentlich sympathisch fand, seine väterliche Sorge um die arme Cherry mich berührt hat und der Fall spannend war, gehört die Lektüre nicht zu meinen Lieblingsbüchern.

Ich kann nicht genau begründen wieso, aber irgendwie hat es nicht zu 100 % Klick gemacht. Dennoch war es eine gute Geschichte und wer Krimis mag, trifft hiermit sicher eine gute Wahl.

 


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