5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

Eine Mischung aus Biografie, Ratgeber, Selbsthilfebuch und Roman von Bronnie Ware.

 

Der Tod hatte für mich noch nie etwas bedrohliches an sich. Ich bin nicht gläubig, aber ich sehe ihn nicht als Bestrafung an, sondern an ein "Entkommen" an einen besseren Ort. Ob das so ist... Wer weiss. Ich pflege immer zu sagen: "Wer stirbt, hat seine Mission bzw. seine Aufgabe hier auf der Erde erfüllt - was auch immer das sein mochte." Und wer jetzt denkt, dass ich eine sehr schöne Vorstellung vom Tod habe und dies sicher daran liege, dass ich noch nie den Schmerz erlebt habe, einen geliebten Menschen zu verlieren, dem möge gesagt sein: Doch, das habe ich! Vor circa 3 Jahren starb mein Grossvater - und ich liebte ihn über alle Massen! Er war f¨¨ür mich ein Vater-Ersatz und er hat - und das ist nicht übertrieben - mein Leben gerettet. Und leider starb er nur wenige Zeit danach - aber eben, vielleicht war es seine Aufgabe, die Tochter seiner Tochter zu retten...

 

So, genug von mir, jetzt zum eigentlichen Inhalt dieses Beitrags: dem Buch! Vor kurzem habe ich beschlossen, mein Leben positiver zu gestalten, nachdem ich durch das eintönige Lernen für meine Matura relativ gelangweilt, wenn nicht sogar depressiv wurde. Angefangen habe ich mit "The 4 Agreements", dann Das Leben ist zu kurz für später hin zu ... . Dann hat mich ein Freund auf zweiteres Buch angesprochen und ich lieh es ihm aus, im Gegenzug gab er mir dieses Buch von Bronnie Ware. Als hätte es der Zufall gewollt, bin ich auf online-Recherchen "nach dem Glück" auf ihren Blog gestossen. Den von wem können wir besser erfahren, auf was es im Leben ankommt, als von jemandem, der dessen Ende nahezu ins Auge blickt?

 

Jedenfalls habe ich mich zögerlich an die Lektüre gemacht, aus Angst, dass dessen Inhalt meine Wunde bzw. meine Trauer über den Tod meines Opas wieder aufreisst. Ganz im Gegenteil; obwohl mirBronnies Erzählungen manchmal ein Tränchen entlockte oder Gänsehaut, war dies nicht durch Trauer, sondern durch Ehrfurcht. Der Inhalt des Buches ist alles andere als traurig - es gibt natürlich unschöne Momente des Abschieds - aber diese sind stets mit einer positiven Lektion verbunden.

 

Bronnie hatte ein ausgesprochen spannendes Leben und die wundervollen Personen, welche sie bis zu ihrem Ende begleiten durfte, haben ihr wunderbare Dinge erzählt - und eben auch die Dinge oder "Fehler", welche sie bereuten und von denen sie sich wünschten, dass die junge Pflegerin sie nicht macht.

Die Autorin erzählt in Kapiteln die Geschichte, die sie mit den zu Pflegenden erlebte und welche Lektionen diese ihr mitgaben. Dabei ist nicht alles stockernst, oft gab es auch Momente, wo ich laut auflachte:

 

Mittwochs war Bingoabend. (...) Ich war die einzige junge Teilnehmerin, sodass Agness sich ganz Besonders fühlte. Sie bezeichnete mich als ihre Freundin; "Meine Freudin und ich waren gestern einkaufen und ich hab ihr eine neue Unterhose gekauft!", verkündete sie ernst und stolz.

 

Und Das Buch hat mich darauf aufmerksam gemacht, wie wahr der Satz doch ist: Lebe im jetzt. Auch wenn es relativ klischeehaft klingt, ist es doch schon so! Wer kann schon wissen, ob er nicht morgen einen Autounfall hat? Oder dass ein geliebter Mensch eine unheilbare Krankheit bekommt? Würde man es dann nicht bereuen, nicht das getan zu haben, was man eigenltich will? Und kann man dann von sich behaupten, den Menschen, die man von Herzen liebt, oft genug gesagt zu haben, wie wichtig sie sind?

 

Wir verbringen soviel Zeit damit, Pläne für die Zukunft zu schmieden, machen uns abhängig von Ereignissen, die noch eintreffen müssen, damit wir glücklich sein können. - ein Fehler, den ich leider auch begehe!

 

Ich habe jedenfalls nach der Lektüre sofort meiner Mutter gesagt, wie sehr ich sie liebe. Denn allen voran, ist und bleibt sie der wichtigste Mensch in meinem Leben.

 

Perl hasste es, wenn eine Frau sagte, sie sei nur Mutter, dabei war es doch das Wichtigste überhaupt - eine Arbeit mit wahrem Sinn.

 

Und ich muss noch so einigen Menschen sagen wie wichtig sie für mich sind! Meinem Götti, mit dem mich so viele Gemeinsamkeiten verbindet und der für mich wie ein Vater ist! Meiner Cousine, die für mich wie beste Freundin und Schwester vereint ist! Meinem kleinen Cousin, der zu einem hübschen, jungen Mann heranwächst! Meiner Tante, mit der ich wunderbare Gespräche über tolle Bücher, Taschen und alles andere, was Frauen lieben führen kann - und die mir bei gesundheitlichen Problemen so oft hilft! Meinem guten Freund O., der mich mit seiner lockeren Art jedesmal von all meinen Sorgen befreit und zum Lächeln bringt. Und noch so einige mehr; Leute mit denen ich meine Liebe zu Tee teilen kann, oder mit denen ich über Bücher diskutieren kann, oder stundenlang im Auto herumfahren und diskutieren kann...

 

Wir genossen eine sehr respektvolle, zärtliche Freundschaft. Es gab eine Zeit, inder ich das nie für möglich gehalten hätte, aber jede familiäre Beziehung kann heilen, wenn die Liebe bleibt und beide Parteien dazu bereit sind.

 

Das Buch war unglaublich - bis auf das Ende, welches ich als relativ zäh empfunden habe - und ich würde es jedem empfehlen, der nach der Suche auf Licht im Leben ist. Danke D., dass Du mir dieses Buch verleiht hast und ich hoffe, dass Dir meine Empfehlungen ebenso zugesagt haben!

 


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