Der Freund

Ein Thriller von Joakim Zander

Der Inhalt:

St. Anna im schwedischen Schärengarten: Als Klara Walldéen ihren Grossvater beerdigen muss, steht ihre beste Freundin ihr zur Seite. Aber Gabriella verhält sich merkwürdig. Kurz darauf wird sie verhaftet. Die bekannte Menschenrechtsanwältin hat eine Nachricht hinterlassen: Klara soll für sie zu einem geheimen Treffen nach Brüssel reisen.

Beirut: Jacob absolviert ein sechsmonatiges Praktikum in der schwedischen Botschaft. Auf einer Party lernt er den Kriegsfotografen Yassim kennen – beide sind fasziniert voneinander. Aber immer wieder verschwindet Yassim. Obwohl Jacob nicht weiss, ob er ihm vertrauen kann, übernimmt er für Yassim einen brisanten Auftrag.

Brüssel: Hier kreuzen sich Klaras und Jacobs Wege. Gemeinsam versuchen sie, die Menschen zu retten, die ihnen am nächsten stehen. Doch sie wissen nicht, ob Gabriella und Yassim das wirklich verdienen.

 

Die Geschichte & meine Meinung:

Ich war zugegebenermassen skeptisch, als ich dieses Buch gekauft habe. Völlig zu unrecht! Die Lektüre hat mich restlos begeistert und war ein wunderbarer Widereinstieg nachdem ich eine gewisse Thriller-Abstinez hatte.

 

Dem Leser fällt es sehr einfach, sich in Klara hineinzuversetzen, wobei ich bemängeln muss, dass viel über ihre vergangenen Erlebnisse geschrieben wird, von denen man jedoch keine Ahnung hat, wenn man die vorhergehenden Bände nicht gelesen hat.

Jacob hatte ich gegensätzlicherweise nie wirklich vor Augen, er bleib für mich ein Mysterium. Aber das macht nichts, wie Du sicher in meinem Beitrag zu den Protagonisten gelesen hast, identifiziere ich mich zumeist mit weiblichen Figuren.

 

Man bemerkt früh, dass Klaras Freundin Gabi etwas verheimlicht. Auch, dass die beiden von Anfang an verfolgt werden. Aber lange ich unklar, wer das ist und wieso. Erst nach einiger Zeit - und dank Jacobs Liebschaft in Beirut - wird einigermassen klar, was vor sich geht. Aber erst, nachdem Klara einen ihrer Kontakte - aus vergangenen Büchern - trifft und um Hilfe bittet.

Während die junge Schwedin in der Kälte verwirrt ist, ist Jacob in der Hitze und dem Trubel Beiruts verwirrt. Yassim, ein liebevoller Mann? Oder Yassim, ein Monster im Schafsgewand? Von allen Seiten prasseln gegensätzliche Informationen auf ihn ein, die stärkste kommt aber von seinem Herzen.

 

Natürlich träumt er (von einer grossen, wichtigen Aufgabe) doch so wird es nicht kommen, nicht gleich am ersten Tag. Aber irgendetwas hat er sich doch erwartet, zumindest ein Zeichen, dass es sie geben wird. Diese Aufgabe. Diese Möglichkeit, den anderen zu beweisen, dass er eine Zukunft hat.

Jemand ist, an den man sich erinnert.

 

Dieses Buch ist verstrickt, aber am Ende findet alles sein logisches Ende.  Die Personen sind authenthisch und der Schreibstil fliessend und bildhaft. Und die Idee, zwei Geschichten auf diese Weise miteinander zu verknüpfen, hat mich restlos begeistert.

 


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