Oh she is sweet but a psycho

Ein Ohrwurm. Aber es gibt diese psychopathischen Menschen, direkt unter uns. In diesem Beitrag stelle ich Dir zwei Bücher vor, in welchen genau solche Personen eine grosse Rolle spielen:

 

Welche strafe ist gerecht?

Im Buch Lebenslang ist nicht genug hat Autorin Joy Fielding die wahre Geschichte von Marianne Bachmeier aufgegriffen, die den Mörder ihrer Tochter erschossen hat.

Klappentext:

Eigentlich ist Gail Winton zu beneiden: Sie führt eine glückliche Ehe mit einem unkomplizierten Mann, hat zwei reizende Töchter und ein sorgenfreies Leben. Doch dann bricht ihre Welt über Nacht zusammen. Ihre sechsjährige Tochter Cindy wird vergewaltigt und ermordet. Als die Polizei keine Spur des Täters findet, nimmt Gail die Sache selbst in die Hand. Und in ihrer maßlosen Trauer wird die Suche nach dem Mann, der ihre Tochter getötet und ihre Familie zerstört hat, zu Gails Obsession ...

 

Die Geschichte und meine Meinung:

Man ist sehr schnell in der Geschichte drin, das Buch fängt nämlich nach wenigen Seiten schon mit dem Tod der Tochter an. Man erhält Rückblicke in Gails rosiges Leben und taucht nun in die Dunkelheit ihrer Psyche ein.

Gails Handlungen sind afangs verständlich, kombiniert mit ihrem selbstzerstörerischen Denken aber zunehmend beängstigend gestört: Sie denkt, sie müsse das Versprechen, welches sie ihrer Tochter gegeben hat unbedingt halten und setzt sich unglaublichen Gefahren, Schmerzen und sogar beinahe dem Tod aus. Ich bin keine Mutter und weiss nicht, ob man nach einem derartigen Verlust auf diese Weise reagiert oder ob dies völlig übertrieben ist. Es wäre spannend, die Meinung einer Mutter zu hören, die dieses Buch ebenfalls gelesen hat!

 

"Mami, wenn wir sterben, können wir's dann zusammen tun?

Und hälst Du mich dabei an der Hand?

Versprichst Du's mir?"

 

Federgrab

Die Werke nordländischer Autoren scheinen mich in letzter Zeit sehr anzusprechen. So auch dieses Werk, aus einer Reihe um den Ermittler Holger Munch.

Man kann aber das Buch, so wie ich, getrost ohne Vorkenntnisse lesen!

Klappentext

Aus einem Jugendheim bei Oslo verschwindet ein siebzehnjähriges Mädchen. Einige Zeit später wird sie tot im Wald gefunden - gebettet auf Federn, umkränzt von einem Pentagramm aus Lichtern und mit einer weißen Blume zwischen den Lippen. Die Ermittlungen des Teams um Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger drehen sich im Kreis, bis sie von einem mysteriösen Hacker kontaktiert werden. Er zeigt ihnen ein verstörendes Video, das neue Details über das Schicksal des Mädchens enthüllt. Und am Rande der Aufnahmen ist der Mörder zu sehen, verkleidet als Eule - der Vogel des Todes ...

 

Leise flüsternde Stimmen von allen Seiten, aber jetzt war es verdammt noch mal genug. (...)

Was zum Teufel wussten den die anderen denn? Darüber wie es war, Mia zu sein?

Das Buch und meine Meinung:

Ich denke nicht, dass man sich vorstellen kann, wie es ist, eine Leiche aufzufinden -  und ich wäre sehr froh, es nie herausfinden zu müssen! Aber damit will ich nur sagen, wie schrecklich es sein muss, eine nackte Leiche so angerichtet auffinden zu müssen. Und die Hintergrundgeschichte, welcher die Ermittler auf die Spur kommen, ist noch haarsträubender.

Wie gesagt, handelt es sich um ein Buch mit dem aus vorherigen Werken des Autors stammenden Holger Munch. Einem als belaibt beschriebenen, Zigaretten-süchtigen Spitzenermittlers. Er trauert hingebungsvoll um seine geschiedene Ehe und kümmert sich herzerwärmend um seine Nichte - fast genauso wie um seine Kollegin Mia Krüger. Die junge Polizistin ist in seinen Augen etwas ganz besonderes und das ist sie auch: als Leser taucht man exklusiv in ihren Kopf und ihre dunklen, nein, tiefschwarzen Gedanken darin ein. Mia ist süchtig nach Tabletten und trinkt mehr, als es ihr gut tut. Nichtsdestotrotz ist sie es, welche den gestörten Täter, die Eule, findet und erledigt. Aber die Suche war gespickt von Hindernissen und der Frage, ob Mia noch dieses Besondere hat oder ob es nur Zufall ist, dass sie die Eule gefunden hat...

Was mir an diese Buch allerdings nicht gefallen hat, waren die Schlangensätze. Wer sich einige Seiten reinliest, versteht, was ich meine. Obwohl der Autor wirklich sehr spannend und wendungsreich schreibt, ist es anstrengend, diesen nicht enden wollenden Schachtelsätzen zu folgen.

 

"Komm Mia, komm."

Zu Hause. Eine Art Zuhause. Das wurde ihr immer deuticher, während sie den bereiften Grabstein ansah. Fertig mit allem. (...)

Mia arbeitete jetzt mit ihrem Kopf, mit dieser Dunkelheit, die immer ein Teil von ihr gewesen war. (...)

Zu Hause. Endlich Ruhe.

 

Die Dunkelheit

Sie ist es, was mich an Thrillern fasziniert. Die Psychologie, die Dunkelheit in den Köpfen der Menschen. Je gestörter die Person, je mehr Leid sie zu verarbeiten scheint, desto mehr zieht es mich in den Bann. Vielleicht ist an mir eine Psychologin verloren gegangen. Aber ich finde es unheimlich spannend, den Grund für das Handeln der Personen zu überdenken, ich versuche es zu verstehen - auch wenn dies oftmals nicht möglich ist. Ein Thriller muss nicht blutig sein, keine Massenermordung fasziniert mich, sondern genau diese Dunkelheit.

 

Was fasziniert Dich an Thrillern?

 


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