Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Grundsätzlich bin ich Liebesgeschichten abgeneigt. Freundlicherweise wurde ich aber persönlich angefragt, das Buch "Imperfect Match" von Ina Linger und Cina Bard zu rezensieren. Dies weckt den Drang in mir, der herzlichen Geste der beiden Autorinen zuliebe, das Buch nur mit den besten Worten zu beschreiben. Aber das könnte ich nicht mit meiner Aufgabe als Buchrezensentin vereinbaren.

 

Damit möchte ich allerdings nicht sagen, dass dieses Buch schlecht war. Im Gegenteil. Wie bereits erwähnt, bin ich kein Fan von Liebesgeschichten. Was mich fasziniert hat an dieser Story, ist die verstrickte Situation von Emma und Collin. Es hat mich an eine meiner Lieblingsserien erinnert: Catfish. Emma gibt sich online als Junge aus und trifft in einem Chatroom Anna, mit der sie sich blendend versteht. Auf freundschaftlicher Ebene. Aber sie gibt vor, Collin zu sein. Das ist ihr Mitbewohner, ihre geheime Liebe und ein Weiberheld. Doch sie dreht die Situation so, dass sie, Emma, in Wahrheit die Männerheldin ist.

Klingt kompliziert? Warte nur ab, es kommt noch dicker!

 

Emma eröffnet als Collin im Chat gegenüber Anna, dass sie nach London reisen wird. Anna selbst wohnt in London und freut sich prompt auf ein Treffen der Beiden Freunde / Turteltäubchen in "Real Life". Emma gelingt es, Collin zu überreden, gegenüber Anna so zu tun, als wäre er es gewesen, der mit ihr gechattet hat.

 

So weit, alles klar?

Leider ist Collin ja in Wahrheit der Aufreisser und da Anna nicht gerade "von schlechten Eltern stammt", ist sein "Jagdinstinkt" geweckt. Das passt Emma natürlich gar nicht! Sie ist ja heimlich in Collin verliebt.

Die Tage in London entwickeln sich für Emma als eine Art Achterbahnfahrt: Annas Bruder Ben scheint genau ihr Typ zu sein - locker, humorvoll, lässig.

 

Ist es wirklich Collin, in den sie verliebt ist? Oder ist es die Vertrautheit zu Collin, die Emma denken lässt, dass sie in ihn verliebt ist?

 

Genau das habe ich an dieser Liebesgeschichte hervorzuheben: Diese Fragen. Natürlich kann man ahnen, wie die Story ausgehen wird, aber das ist doch die "Gretchenfrage":

Was ist Liebe?

 

Ist es die Vertrautheit zu jemandem - im Denken, der Mann (oder die Frau...) kennt mich, weiss über meine Eigenheiten Bescheid und akzeptiert mich so wie ich bin?

 

Oder ist es dann Liebe, wenn man sich zu jemandem sowohl geistig als auch körperlich hingezogen fühlt, ohne die betreffende Person schon allzu lange zu kennen?

 

Letztere Frage würde dann die weitere Fragestellung aufwerfen, muss man sich körperlich zu jemandem hingezogen fühlen, um verliebt zu sein oder reicht geistige (oder geistliche) Verbindung für Liebe - braucht es körperliche Nähe?

Und nicht zu vergessen, dass es (meiner Ansicht zufolge) verschiedene Arten von Liebe gibt: Liebe zu den Eltern, Liebe zu Geschwistern, zu Freunden, zu Partnern...

 

Aber jetzt wird es philosophisch und ich bin mir nicht sicher, ob dies hier die richtige Plattform für eine solche Diskussion ist - besonders, da jeder unterschiedliche Ansichten diesbezüglich hat. (Wobei ich sehr gerne philosophiere!!)

 

Aber lass mich gerne wissen, was für Dich eine perfekte Lovestory ausmacht und was für Dich Liebe ist

 


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