Die Gerechte

Nur sie entscheidet, wer den Tod verdient.

 

Ein Werk von Peter Swanson, das in England zum besten Thriller des Jahres 2015 ausgezeichnet wurde.

 

Inhaltsangabe:

Eine Flughafenbar in London. Es ist Abend, und Ted Severson wartet auf seinen Rückflug nach Boston, als eine attraktive Frau sich neben ihn setzt. Kurz darauf vertraut er der geheimnisvollen Fremden an, dass seine Frau ihn betrogen hat. Mit ihrer Reaktion jedoch hat er nicht gerechnet: Sie bietet ihm Hilfe an – beim Mord an seiner Ehefrau. Ein Trick? Ein morbider Scherz? Oder ein finsteres Rachespiel, das nur ein böses Ende nehmen kann?

 

Die Geschichte und meine Meinung:

Es mutet eigenartig an, dass der Autor das Buch seiner Mutter Elizabeth Ellis Swanson widmet. Und dass er die Hauptperson Lily nennt, eine mögliche Kurzform von Elizabeth. Ein (morbider) Scherz womöglich? Abgesehen davon, ist auch der Name des Protagonisten Ted Severson auffällig ähnlich zu Swanson, dem Nachnamen des Autors. Ich möchte aber nicht weiter darüber philosophieren, was man darüber denken könnte.

 

Das Buch hat meinen Geschmack getroffen. Es ist seltsam und wendungsreich - und voller Rachegelüste sowie Mordfantasien. Wer anderen unrecht tut, erfährt unrecht. Die Einstellung von Lily teile ich, obwohl ich bei weitem nicht so blutrünstig bin wie sie, sondern auf das Schicksal vertraue.

Schon als Kind mordete die grosse Rothaarige. Jeder bekommt, was er verdient. Der Angreifer, der Vergewaltiger, der Betrüger. Nun wird ihre Liste verlängert.  Potenzielles Opfer: Die Ehefrau ihres neuen Freundes Ted Severson. Eine alte Bekannte von Lily - und diejenige, die mit ihrer Existenz damals das Lebensende des Betrügers besiegelt hatte.

 

Lily ist schwer in Worte zu fassen, ich hatte während der gesamten Lektüre kein genaues Bild vor Augen. Einerseits solle sie sehr hübsch sein - zeitlos schön - andererseits sehe sie aus wie ein Geist mit ausdruckslosen, fast ignoranten Augen. Nun ja, wahrhscheinlich hängt die Betrachtungsweise auch vom Betrachter ab und ist nicht objektiv.

 

Die betrügende Ehefrau Miranda sah ich klarer vor mir: siescheint eine leicht zu habende Frau, dementsprechend aussehend, die hinter dem Geld des reichen Teds her ist. Und offensichtlich sexbessesen ist. Aber auch durchtrieben. Und so kommt es, dass sie den Bauunternehmer in ihren Plan, ihren älter werdendenen, reichen Eheman loszuwerden, einwickelt. Unter Verwendung ihrer weiblichen Reize.

 

Jeder kommt was er verdient - Lily traff an der Flughafenbar bei Ted einen wunden Punkt. Ihr Engagement geht allerdins weit über die Planung des Mordes an Teds Ehefrau Miranda hinaus. Und trotz all diesen dunklen Geheimnissen und Tätigkeiten frage ich mich, ob Lily wirklich die Böse in dieser Geschichte ist.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Wonderful Fifty (Mittwoch, 24 April 2019 13:08)

    Liebe Janine, danke für die interessante Buchvorstellung. Mit dieser Beschreibung hast du mich jedenfalls gleich mal in den Bann gezogen – ein bisschen skurril, ein bisschen eigenwillig. Irgendwie läuft es gleich mal etwas kalt den Rücken hinunter beim Lesen deiner Zusammenfassung. Selbstjustiz ist doch ein sehr heikles Thema und ich bin schon gespannt auf den Verlauf der Geschichte.
    Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa
    https://www.wonderfulfifty.at