Mein Herz zwischen den Zeilen

 

"Hilf mir!"

Delilah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Oliver, der Held der Geschichte, hat diese Worte extra für sie in den Felsen geritzt. Zuerst hält sie sich für verrückt, doch schnell stellen Delilah und Oliver fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Und damit nicht genug: Oliver vertraut Delilah an, dass er raus möchte aus seiner Buchwelt: Das echte Leben interessiert ihn! Und sowieso findet er Delilah süß und würde sie zu gerne küssen ... Und Delilah? Die hat sich schon längst in Oliver verguckt und ist begeistert von der Idee, ihn aus seiner Geschichte herauszuholen. Aber wie sollen sie es schaffen, die Grenzen zwischen ihren Welten zu überwinden?

 

„Vielleicht bin ich im Märchen nur deshalb nie gestorben, weil ich nie etwas hatte, wofür es sich zu sterben lohnt.“

 

Die Geschichte:

Delilah ist nicht das beliebteste Mädchen an der Schule, das hat auch Gründe. Einer davon ist, dass sie scheinbar von einem Märchenbuch für Kleinkinder besessen ist. Ihre Mutter glaubt, dass die Tochter einen Psychiater braucht, der ihr diese Versessenheit auf eine Geschichte mit Prinzen und Zauberern austreibt. Logisch, dass Delilah niemandem gestehen kann, dass sie mit der Hauptfigur des Märchens sprechen kann! Und dass sie versprochen hat, ihn aus dem Buch zu holen. Aus seinem Alltag, in welchem er jedes Mal, wenn die Geschichte aufgeschlagen wird, diese spielen muss. Jegliche Versuche, ihre grosse Liebe Oliver in die reale Welt zu befördern, scheitern kläglich und Delilah verliert langsam aber sicher ihren Mut. So auch Oliver. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die beiden finden sich Auge in Auge mit dem „echten“ Oliver wieder, dem Sohn der Autorin, die seinem Pendant auf den Zeilen erschaffen hat. Und genau dieser Computerspiele-Süchtige, pubertierende Teenger scheint der Schlüssel für den klischeehaften, richterlichen Märchen-Oli zu sein, es in die Realität zu seiner Prinzessin aus der wahren Welt zu schaffen.

 

„Es steht nicht in meiner Macht, die Geschichte zu ändern. Anfangs hat sie vielleicht mir gehört, aber jetzt gehört sie Dir. Und jedem anderen, der sie je gelesen hat. Lesen ist Teamarbeit. Der Autor baut das Haus, aber der Leser macht ein zuhause daraus.“

 

Mein Fazit:

Besonders süss fand ich, dass Jodie Picoult die Story zusammen mit ihrer Tochter Samatha verfasste. Auch die Idee der lebenden Figuren innerhalb des Buchs fand ich genial kreativ! Nur macht es mich irgendwie traurig, dass die Protagonisten ein scheinbar so tristes Leben führen..

 

Die Geschichte an sich hat mir hingegen weniger gefallen. Es ist das typische Teenie-Märchen; das Aussenseiter-Mädchen und der ferne Traumprinz. Ich weiss nicht, ob ich zu alt für solche Geschichten geworden bin, ob der mir Glaube an diese „wahre“ und einzige Liebe fehlt oder ob es grundsätzlich ungünstig ist, nach Krimis und Thrillern ein Märchen zu lesen. Wobei nicht gefallen der falsche Ausdruck ist, ich bin einfach nicht warm geworden mit der Story. Zu meinen Lieblingsbüchern werde ich diese Lektüre wohl nie erküren und auch ein zweites Mal wird sie nicht von mir gelesen werden.

 

Aber wenn Du auf märchenhafte Geschichten stehst und gerne in Fantasiewelten abtauchst, dann kann ich Dir das Buch empfehlen, dann ist es das Richtige für Dich!

Und was ich unbedingt noch anmerken muss ist, dass die Aufmachung des Buches einfach einzigartig und wunderschön und absolut liebevoll ist! Überall süsse Illustrationen und so richtig dicke Seiten, keine billigen, leicht zerreissbaren – also ein richtiges Buchfeeling in den Händen und dies gibt bei mir definitiv Extrapunkte ;)

 

„Es war einmal… ist eine Lüge. Es war nicht einmal. Und auch nicht zweimal.

Es war hunderte Male, immer wieder, jedes Mal wenn jemand dieses staubige alte Buch aufschlägt.“

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0